Balinesische Hochzeit

Heute waren wir bei einer balinesischen Hochzeit eingeladen. Die Hochzeits-Zeremonie fand bei den Brauteltern statt. Wir trafen ca. um 11 Uhr ein.

Die Braut war am Morgen in das neue Zuhause zum Bräutigam gegangen. Jetzt sollte die Zeremonie in ihrem Elternhaus stattfinden. Mit ca. einer Stunde Verspätung (Verkehrsbedingt) traf die ganze Bräutigams Familie ein. Es wurde eine grosse Auswahl an Geschenken für die Götter in den Haustempel getragen.

Derweil sass das Brautpaar in der Nähe des Tempels und wartete auf die Priester. Als alles bereit war, nahmen sie in der Ahnenstätte auf zwei Plastik Stühlen Platz. Ein Hauptpriester und zwei Assistentinnen gestalten die Rituale. Dabei wird oft und lange mit einer kleinen Glocke geläutet. Unterbrochen von Gebeten, verspritzen von heiligem Wasser, verteilen von meisterhaft geflochtenen Palmblätter Körbchen mit gefüllten Blumenblüten.

Die Gäste unterhielten sich derweil und nahmen nicht an den Gebeten Teil. Die Ahnen werden angerufen, sich weiterhin um die Braut zu kümmern, auch wenn diese nicht mehr im Elternbaus wohne. Während dieser Zeit wurde auf einmal das Mittagsbuffet eröffnet. Es gab typische balinesische Gerichte. Fisch, Schwein, Huhn, Sateyspiesse, gekochte Eier, Gemüse, Reis und Getränke. Zwischenzeitlich weinte die Brautmutter herzerweichend, weil sie die Tochter an die Familie des Bräutigam verlor. Zu dieser Zeit begann ein heftiger Regen für ca. 20 Minuten.

Nachdem die Ahnen geehrt und das Bitten abgeschlossen waren, zogen die Priester, das Brautpaar mit den Brauteltern in den Haustempel, welcher von zwei Göttern bewacht wird und die dafür sorgen, dass das Böse vom Haus ferngehalten wird. Erstaunlicherweise waren die Bräutigam Eltern nicht im Tempel dabei.

Es wurden wieder verschiedene Rituale durchgeführt um die Götter um eine gute Zukunft für das Brautpaar bitten. Der Bräutigam benutzte in dieser Zeit öfters das Smartphone, was den Brautvater erzürnte und er deshalb den Tempel während der Zeremonie verliess.

Ein Brautonkel nahm fast am Schluss eine grössere Menge brennende Rauchstäbe, rief laut die Götter an und schob die Rauchstäbe in seinen Mund, ohne sich dabei zu verbrennen.

Damit war die Zeremonie beendet und alle brachen relativ schnell auf um die Braut in das neue Heim zu bringen.